Jurassic World Poster
© Universal

Filmkritik: Jurassic World

 

Willkommen in der Jurassic World, einem voll funktionsfähigen Luxus-Resort, in dem Zehntausende Gäste die Wunder der prähistorischen Erde erleben können.

 

Für den Ablauf in ‘Jurassic World‘ ist die ehrgeizige Karrieristin Claire (Bryce Dallas Howard) zuständig, die sich mit ihren unerwartet auftauchenden Neffen Zach (Nick Robinson) und Gray (Ty Simpkins) abgeben muss.

 

Die wunderbaren Tiere des Parks wurden von dem Genetiker Dr. Henry Wu (BD Wong) geschaffen, der früher für InGen gearbeitet hat. Die geheimste von Dr. Wu neu entwickelte Saurierart ist der bisher noch nicht vorgestellte riesige und mysteriöse Indominus Rex. Zur Einschätzung und wegen der Sicherheitsvorkehrungen berät sich Claire mit dem Ex-Militärexperten Owen (Chris Pratt), der als Fachmann für Tierverhalten gilt. Seit Jahren arbeitet Owen an einer Trainingsstudie über eine Herde aggressiver Velociraptoren, die mit Owen als Alpha-Tier aufgewachsen sind.

 

Doch dann entkommt der Indominus Rex in den undurchdringlichen Dschungel – niemand weiß, wie intelligent und wild er tatsächlich ist. Das bedeutet, dass mit einem Schlag alle Lebewesen in ‘Jurassic World‘ bedroht sind – Menschen ebenso wie Dinosaurier. Der bisher friedliche Park verwandelt sich in ein völliges Chaos, in dem die Besucher zur Beute werden.

22 Jahre nach Jurassic Park schickt Regisseur Colin Trevorrow einen neuen Film an den Start, der versuchen soll, sich mit Steven Spielbergs Meisterwerk von 1993 zu messen. Dies gelingt ihm jedoch nicht ganz. Jurassic World ist ein Actionabenteuer, das vor allem ein großes Publikum ansprechen soll. Als Hauptfigur wurde vermutlich auch deshalb Chris Pratt gewählt, der vielen noch durch seinen großartigen Auftritt in den „Guardians of the Galaxy“ bekannt sein sollte. Als Owen Grady ist er hier die Stimme der Vernunft, die jedoch wie so oft ungehört bleibt. Gut spielt auch Bryce Dallas Howard als eiskalte Geschäftsfrau Claire, die ihre kalkulierte Verachtung der Natur zu Gunsten von Profit schnell ablegen muss, als es plötzlich ums nackte Überleben geht.


Jurassic World Filmszene
© Universal

Der Indominus Rex ist ein Übersaurier, tödlich und intelligent und allem Überlegen, was die Menschen nur aufbieten können. Das bietet die Grundlage für einen epischen, vielleicht etwas überzogenen, aber dennoch großartigen finalen Kampf, der Jurassic Park-Fans mit allen anderen Unzulänglichkeiten des Films versöhnen wird. Diese Unzulänglichkeiten sind u.a. die beiden Neffen von Claire, die dem geneigten Kinogänger nach gut 10 min. richtig auf die Nerven gehen werden. Da wünscht man sich doch gleich einen T.Rex herbei, der sich um das Problem kümmert. Auch die zusätzlich konstruierte Geschichte mit dem Militär, das die Raptoren letztlich als Waffe im Krieg verwenden will, scheint zu viel für einen Film, in dem es doch hauptsächlich um den Kampf gegen den Indominus Rex gehen sollte.


Schön sind jedoch die ganzen Anspielungen auf den ersten Teil von Jurassic Park, die sich sehr großzügig über den ganzen Film verteilen und vielleicht einen Hauch von Nostalgie in jedem Fan hervorrufen werden. Auch was Spezialeffekte angeht, geizt der Film nicht damit, jedoch lohnt sich ein Besuch der 3D-Vorstellung nicht wirklich. Lieber Geld sparen und sich einen entspannten Kinoabend in 2D gönnen.


Jurassic World kann ganz klar nicht an das große Vorbild Jurassic Park heranreichen, dafür ist die Story zu flach und die Charaktere zu oberflächlich. Dennoch bietet sich hier ein solides Actionkino mit schönen Effekten und einer gigantischen finalen Schlacht, die das Herz aller Saurierfans höherschlagen lassen wird. Es ist ein guter Start in den Kinosommer 2015.


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