Buchkritik
"Fingerhut-Sommer" von Ben Aaronovitch
Nach den turbulenten und überraschenden Wendungen im Zusammenhang mit den Skygarden Towers, hätte sich Constable und Zauberschüler Peter Grant ein wenig Ruhe und Frieden gewünscht. Aber als im ländlichen Herefordshire zwei Mädchen spurlos verschwinden und alles auf einen magischen Zusammenhang hindeutet, sieht sich Peter gezwungen, das heimatliche London mit der englischen Provinz zu tauschen. Einziger Lichtblick: die hübsche Flusstochter Beverly Brook, die ihm als Unterstützung zur Seite gestellt wird. Unerschrocken (und nicht ohne Murren) stellt er sich den dortigen Flussgottheiten, einem pensionierten bienenzüchtenden Magier und den Kollegen vor Ort, die am liebsten nichts von all dem magischen Unfug wüssten.
Kritik:
Mit „Fingerhut-Sommer“ legt Ben Aaronovitch uns sein fünftes Buch um den Londoner Bobby und Zauberlehrling Peter Grant vor und hat dabei nichts von seinem absurden und skurrilen Charme eingebüßt. Peter ist gewohnt sympathisch, manchmal etwas ungeschickt, aber stets um keinen noch so lockeren Spruch verlegen. Hier wird die Geschichte aus dem vorherigen Buch weiter erzählt, auch wenn der Haupthandlungsstrang um den Gesichtslosen keine großen Fortschritte macht. Schön ist aber, dass man mal wieder auf Beverly Brook trifft, die Peter schon im ersten Buch gehörig den Kopf verdreht hat. Sie ist mit ihrem aufbrausenden Temperament und ihrer offenen Art ein kleiner Kontrast zu Peter und wirbelt seine Welt gerne durcheinander. Die Story an sich hat einen guten Krimianteil- es geht immerhin um zwei verschwundene Kinder-, der aber durch die magischen Elemente aufgepeppt wird. Wer auf den typischen englischen Humor steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Laut Lachen ist erwünscht! Und endlich wird das Geheimnis um Molly gelüftet! Für alle die sich schon immer gefragt haben, was sie eigentlich ist, hier ist die Antwort enthalten. Einziges Manko an dem Buch ist, dass man es viel zu schnell durchgelesen hat und vermutlich ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten muss. „Hanging Tree“ erscheint im November auf Englisch und hoffentlich wird es genauso spannend und unterhaltsam weitergehen, wie in diesem Buch.
Ich vergebe fünf von fünf Lesezeichen für „Fingerhut-Sommer“. [zurück...]