Eröffnung der Ortsumfahrung Offenthal

Der Verkehr rollt (teilweise)

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Am 13. Dezember 2013 war es soweit: Landrat Oliver Quilling und Bürgermeister Dieter Zimmer schnitten zusammen mit Abgeordneten, zwei Staatssekretären sowie Vertretern von „Hessen Mobil“ kurz vor 11 Uhr das schwarz-rot-goldene Band durch und gaben damit den ersten und längsten Abschnitt der Ortsumfahrung Offenthal für den Verkehr frei. Damit fließt der Verkehr zwar noch nicht ohne Behinderungen um Offenthal herum, denn in den kommenden Wochen und Monaten ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen, doch wurden die Redner nicht müde hervorzuheben, wie historisch das bis jetzt Geleistete sei. Dieter Zimmer betonte, dass mit diesem 13. Dezember eine „lange Zeit des Hoffens und Bangens, eine Zeit der Vertröstungen, aber auch der Verärgerungen, vielfacher Enttäuschungen und auch Resignation“ vorbei sei. Zu Resignation hatte es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Grund gegeben, zu wenig schien sich zu bewegen, zu wenig schien voranzugehen.

 

Bereits 1984 wurde der Planfeststellungsbeschluss gefasst, der den Weg für den „großen Wurf“, den „Odenwaldzubringer“ (B 46 neu) freimachen und Sprendlingen mit Eppertshausen verbinden sollte. Allerdings wurde der Planfeststellungsbeschluss 1987 beziehungsweise 1992 von Gerichten gekippt. Erst danach begann die Planung für eine ortsnahe Südostumfahrung Offenthals. Auch das schließlich im September 2004 eingeleitete Planfeststellungsverfahren wurde von Kritikern beklagt, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 2009 wurde der Planfeststellungsbeschluss, der als Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft verschiedene Maßnahmen wie z.B. die Anlage von Streuobstwiesen vorsieht, unterschrieben. In den folgenden Jahren wurden zunächst die Brückenbauwerke erstellt, dann folgten Kanalbauarbeiten und schließlich wurde vor einigen Monaten mit dem eigentlichen Straßenbau begonnen.

Wenn die beiden Bauabschnitte der Ortsumfahrung im Laufe des Jahres 2014 fertiggestellt sein werden, sollen die Bürger – so sieht es die Planung vor - von etwa 75 Prozent des Verkehrs entlastet werden. Diese Verringerung des Verkehrsaufkommens soll mit einem erheblichen Rückgang der innerörtlichen Lärm- und Abgasbelastung einhergehen. Bis dies erreicht sein wird, muss noch einige Arbeit geleistet werden: Im Frühjahr 2014 erfolgen zunächst die Restarbeiten an den Anschlussbereichen zwischen der alten B 486 und der neuen Umgehungsstraße. Ergänzt wird die Umgehung dann noch durch die rund 660 Meter lange Ostspange, die – so der aktuelle Plan – im Herbst 2014 eröffnet werden soll. Sie wird die L 3001 zwischen Dietzenbach und Offenthal mit der Umgehungsstraße verbinden. Die Kosten für den Bau der Ostspange in Höhe von 3,6 Millionen Euro trägt das Land Hessen.


Im Rahmen der Eröffnungsfeier würdigte Bürgermeister Zimmer auch das intensive Engagement der Interessengemeinschaft „verkehrsgeschädigter Bürger Offenthals“. Diese Gruppe um Josef Eichler und Günter Stapp hatte die Verzögerungen bei Planung und Bau der Ortsumfahrung immer wieder mit zum Teil harschen Worten angeprangert und regelmäßig Schelte über alle Parteigrenzen hinweg verteilt. An diesem Tag zeigten sich die engagierten Bürger hochzufrieden und erkannten das Durchhaltevermögen des Bürgermeisters an. [zurück...]